Kein Unterdruck an den Vergasern

-- Termine und mehr --

Stammtische: KawasakiS NRW 06.04.2024 in Krefeld

Treffen: (27.) 28.-30.6.24: NEUHOF | 25.- 28.7.24: Bad Aibling | ALLE 2024

  • Moin zusammen,
    ich komme bei meinem aktuellen Projekt grad einfach nicht weiter. Mir (und meinen Kollegen) gehen auch langsam die Ideen aus, so das ich gerne mal die Allgemeinheit beim Brainstorming beteiligen möchte. Ich bin über jede noch so komische Idee dankbar... Ich versuche mal das Fehlerbild und alles so vollständig wie Möglich zu machen. Fragt gerne nach, wenn irgendwas nicht in der Liste ist.


    Fehlerbild:
    -Maschine läuft nicht im Leerlauf -> nur über
    Choke oder durch Erhöhung der Standgasregulierschraube am Leben zu erhalten,
    dann sind aber die Drosselklappen zu weit auf und Motor tourt schlecht bis gar
    nicht ab. Wenn die Klappen zu weit auf sind, neigen die Unterdruckkolben zum hängen bleiben.
    -Motor dreht bis 10.000 ohne Probleme satt hoch
    -Vergasersynchroniserung nicht möglich, Unterdruck
    auf allen 4 Vergaser kleiner 0,1bar (gemessen mit Böhm Synch-Uhren und Plausibilisierung
    über CarbTune Pro4)
    -Kompression, alle Zylinder, Motor kalt: ohne Öl
    im Zylinder ca. 2 bar, mit Öl im Zylinder ca. 10bar



    Vermutung: Falschluft, aber wo??? Folgende Punkte getestet
    - Vergaser/LuFi-Gummi -> nein
    - Ansaugstutzen/Vergaser -> nein
    - Einlassventil/Ansaugstutzen -> nein
    - Vergaser Drosselklappenwelle -> minimal an
    Vergaser 3 und 4. Bei 1 und 2 keine große Reaktion, somit eher unwahrscheinlich
    da das Fehlerbild über alle 4 Vergaser läuft.
    - Choke -> kein klares Ergebnis, wenn Choke aktiv,
    Durchfluss sowieso hoch. Choke raus nehmen geht nicht dann stirbt die Maschine
    ab. Eventuell hier dann zu viel Luft???



    Grunddaten:
    Kawasaki GT 750, Bj.
    87 mit Motor einer Zephyr 750, Bj 91. Umbau auf Kardangetriebe (Austausch Getriebabtriebswelle und Montage Winkelgetriebe). Zweifach Zündimpulsgeber der 92er
    GT um die Zündbox weiter nutzen zu können.
    - Original Block mit Original-Vergaserbatterie (Keihin CVK32)
    - Luftfilterkasten von Kawasaki GT 750
    - Block gespalten (wg. Getriebeumbau), neu gelagert und alle
    Dichtungen neu (außer Kolbenringe)
    - Öl und Filter gewechselt
    - Kerzen und Stecker und Kabel neu
    - Zündspulen Original, Werte i.O.
    -Ventile eingestellt und neue Ventildichtungen
    - Ansaugstutzen neu
    - Luftfilteranschlussgummis neu
    - Luftfilter neu
    - Vergaser Ultraschall gereinigt, Membranen alle 4
    vier neu (Nachbau) und Standard Rep-Satz. Leerlaufdüse, Hauptdüse und Nadeldüse Ultraschallgereinigt.
    - Einstellung Leerlaufgemischschraube 2,5
    Umdrehungen raus. Unterlegscheibe und O-Ring vorhanden
    - Leerlaufdüsen 35, Hauptdüsen 88,außen 92 innen,
    Nadel N52S (alles Original)
    - Einstellung Drosselklappe bis zum minimalen Spalt
    geschlossen und über Kugelmethode vor synchronisiert
    - Unterdruck für Benzinhahn erstmal abgeklemmt
    - Chokekolben Ultraschall gereinigt und wieder
    eingesetzt

    Einmal editiert, zuletzt von GT750 ()

  • Hallo nochmal zusammen,
    nachdem ich hier alles eingetippt habe und mir nochmal Gedanken gemacht habe, bin ich drauf gekommen. Keine Falschluft... es ist das Leerlaufsystem :avatar70195:
    Die Schwimmerstände mussten ein wenig höher eingestellt werden, damit die Leerlaufdüse auch genügend Sprit bekommt.
    Dann konnte die Standgasschraube weiter raus gedreht, die Drosselklappe ging somit weiter zu und der Choke ist somit auch überflüssig. Siehe da, Unterdruck vorhanden.


    Alles in allem tuckert sie jetzt ganz gemählich mit knapp 1000 Umdrehungen vor sich. Noch nicht perfekt, aber um welten besser. Nächster Schritt werden nochmal nagelneue Leerlaufdüsen werden.
    Habt ihr bei euch eigentlich alle die 35 Düsen drin? Ich überlege sonst mal 40 oder 45 zu probieren?

  • Was Du geschrieben hast, beschäftigt mich irgendwie.
    Wie kann denn der Schwimmerstand soweit verringert sein, daß sie nicht mehr richtig läuft?
    Da muß ja jemand im Unverstand rumgebogen haben.


    Harry

    ZEPHYR-Wer keine hat, ist selber schuld!
    Loud is out, but sound is in!

  • ..baut JEDER Motor ( Ausnahmen: Turbos ) Unterdruck auf, weil er ja daher die nötige Verbrennungsluft holt. Der Unterdruckt sinkt mit zunehmender Leistung und ist bei Volllast gleich Atmosphärendruck, weil dann die Drosselklappe ganz geöffnet ist.
    Wer also keinen Unterdruck messen kann, misst falsch, oder Messgerät defekt.
    Nach meiner Schraubererfahrung gibt es sowohl bei motorisierten 2 - als auch 4- Rädern zwei Standardfehler: elektrisch fast immer Massefehler, lauftechnisch fast immer Falschluft.
    Is fast genau so sicher wie der Kater nach dem letzten, weil schlecht gewordenem :beer:
    Korrigiert wg Rechtsschreibfehler und fachlicher Ergänzung.

    Achtung ! Schon ein einziger Buchstabendreher kann Deine Signatur urinieren.

    2 Mal editiert, zuletzt von wechsler ()

  • Jeder, der mal beruflich im Service gearbeitet hat, weiß, dass sich die meisten Experten zusätzliche Fehler zum eigentlichen Problem hinzufügen und dann schließlich scheitern. Es wird gebastelt, was das Zeug hält und die Fuhre wird hingefrickelt.

  • ..baut JEDER Motor ( Ausnahmen: Turbos ) Unterdruck auf, weil er ja daher die nötige Verbrennungsluft holt. Der Unterdruckt sinkt mit zunehmender Leistung und ist bei Volllast gleich Atmosphärendruck, weil dann die Drosselklappe ganz geöffnet ist.



    Sehr interessant Deine Aussage, mußte jetzt sehr lange überlegen, ob dem so ist, obwohl ich genau weiß, daß dem nicht so ist und ich kann auch erklären warum.


    Wäre bei Volllast Atmosphärendruck, würde kein Kraftstoff durch die Düse gezogen, ergo muß da Unterdruck sein.


    Bei Volllast ist sogar starker Unterdruck und weil der Unterdruck begrenzt durch den Vergaserquerschnitt und den gesamten Ansaugtrakt ( Lufieinlass, Kanäle im Kopf, Ventiltellerdurchmesser ) ist, kommen finde Köpfe auf die Idee, den Unterdruck mit Überdruck mittels Turbo/Kompressor zu unterstützen um mehr Leistung zu holen.


    Harry

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  • ...ist es so, wie ich schrieb,für den Brennraum nicht. Der Turbo soll ja "nur" mehr Luft bringen, als angesaugt werden kann.

    Achtung ! Schon ein einziger Buchstabendreher kann Deine Signatur urinieren.

  • ..deswegen gibts ja auch bei elektronischer Gemischregelung bei Vollast keine Regelung, weil die Elektronik mangels Unterdruck im Saugrohr nicht regeln KANN. ( Vollastanreicherung, kein Turbo )

    Achtung ! Schon ein einziger Buchstabendreher kann Deine Signatur urinieren.

  • Habe heute Vergaser synchronisiert und dabei die Gunst der Stunde genutzt und mal auf 5000 U/min hochgedreht.


    Also da ist Unterdruck.


    Harry

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  • Harry


    Zitat

    der Unterdruck begrenzt durch den Vergaserquerschnitt und den gesamten Ansaugtrakt ( Lufieinlass, Kanäle im Kopf, Ventiltellerdurchmesser ) ist


    Der Unterdruck ist die Differenz zwischen Brennkammer und Außenumgebung. Einig ?
    Dein Statement kann nicht richtig sein. Der Unterdruck entsteht durch das Abwärtsfahren des Kolbens bei geschlossenem Auslassventil , Einlass offen.
    Der Vergaserquerschnitt und der Ansauftragt begrenzt die Luft-/Gasmenge, das Luftvolumen, aber nicht den Druck selbst.

  • Habe heute Vergaser synchronisiert und dabei die Gunst der Stunde genutzt und mal auf 5000 U/min hochgedreht.


    Also da ist Unterdruck.


    Harry


    Habe heute Vergaser synchronisiert und dabei die Gunst der Stunde genutzt und mal auf 5000 U/min hochgedreht.


    Also da ist Unterdruck.


    Harry


    Ich zitier mich mal selbst, vor allem den letzten Satz.
    Zitat von »wechsler«
    ..baut JEDER Motor ( Ausnahmen: Turbos ) Unterdruck auf, weil er ja daher die nötige Verbrennungsluft holt. Der Unterdruckt sinkt mit zunehmender Leistung und ist bei Volllast gleich Atmosphärendruck, weil dann die Drosselklappe ganz geöffnet ist.

    Achtung ! Schon ein einziger Buchstabendreher kann Deine Signatur urinieren.

  • Soo einfach ist das nicht mit dem Athmosphärendruck,
    die Schweiz ist teils anders bedüst!
    Wegen der Höhenlage.
    Und dann bestimmt noch der Luftdruck des Wetters das Ansaugverhalten.
    Kommen dann noch verdreckte RAM-Airkanäle dazu, ist es endgültig kompliziert.


    Aber mit gebürsteten Ansaugkanälen läßt sich manches gutmachen.

  • Ram-Air-Kanäle an der Zephyr, ich hau mich weg :happ2:


    Der war gut :laugh1:


    Obwohl, für den Laien betrachtet sehen die Kühlhutzen über dem Kühler so aus :nummer1_1:


    Harry

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