Zylinderkopf bearbeiten

-- Termine und mehr --

Stammtische: KawasakiS NRW 06.04.2024 in Krefeld

Treffen: (27.) 28.-30.6.24: NEUHOF | 25.- 28.7.24: Bad Aibling | ALLE 2024

  • Hallo @ All,
    wer hat denn schon eigene Erfahrungen gesammelt, insbesondere bei der Strömungsoptimierung der Einlasskanäle (750er-Motor)? Mich interessiert hauptsächlich, was ihr womit gemacht habt und mit welchem Erfolg. Das es Motortuner gibt, die einem die Arbeit abnehmen, weiß ich und soll auch hier nicht das Thema sein. Auf das keine Langeweile bei Mistwetter aufkommt...

  • Servus!


    Alles schon dagewesen und gemacht.
    Klicke einfach auf den Link ganz unten.


    Captain Karacho, der sich leider aus diesem Forum zurückgezogen hat, hat meines Wissens als einziger selbst herumexperimentiert: Kanäle erweitert und poliert. Leider ist seine Homepage nicht mehr im Netz. Vielleicht liest er das ja und kann genauere Angaben machen.


    Man sollte auch die Ventilsitze und den Brennraum nicht vergessen. Siehe Bild.


    Markus

  • Hallo liebe Optimierungsfetischisten ! ;) :D
    "Auf das keine Langeweile bei Mistwetter aufkommt... "
    Dito ! ;D
    Also......hier die Kurzform:
    Werkzeug: Bohrmaschine, Biegsame Welle und zahllose Schleifaufsätze/steine etc.
    Nach Demontage sieht und fühlt man in den Kanälen deutlich den Übergang zu den Ventilsitzen und auch die Gußnähte.
    Ich habe alle Kanäle auf das Maß der Ventilsitze erweitert, alle Nähte weggeschliffen. Vorsicht bei der Nase vor der Ventilführung. Nicht die strömungsgünstige Form ruinieren. Habe zu solchen Formen und generell zu den Kanälen mehrere Abbildungen aus der Fachliteratur zur Hilfe genommen (standen bei meinem Pa im Regal), im Netz einiges gefunden und etwas auf das Kapitel strömungsdynamik aus meinem Fachgebiet dazugemixt. Am Ende alles feinstgeschliffen und feinstgerauht. Die Ventile verschlossen (Wachs und Plättchen) und dann alle Kanäle auf gleiches Volume überprüft, - passte alles. Nun die Alustutzen ebenfalls so behandelt und auf gleichen Durchmesser und ohne Übergänge angepasst. Dann alle Kanäle + Stutzen mit einem unter ca. 30° geneigtem Spiralfeinstschliff versehen (ich glaube 800er oder 1000er). Niemals polieren ! Dies kann zu Tropfenausfall und mieserem Lauf als vorher führen.
    Ergebnis: Kein Loch bei unteren und mittleren Drehzahlen, obenrum brennt dann der Asphalt. ;)
    Allerdings bei Motoröltemperaturen unter 4° (Nachts meistens unter 0° Aussentemp. gewesen) will sie sorgsam gestartet werden. Durch die ca. 1/3 größeren Querschnitte sinken die Strömungsgeschwindigkeiten ab und sie baut bei Kälte nicht so schnell zündfähiges Gemisch auf. Wenn das Benzin in den Schwimmerkammern frisch ist, kein Problem, aber wenn sie mehr als 2 Wochen gestanden (und das Benzin im Vergaser abgestanden) hat, muss ich meist kurz die Kammern leeren und neu fluten. Dann fluppt es auch. Aber wie gesagt, nur wenns nachts unter 0° war (sie stand draussen).
    Nach all den Maßnahmen noch die Brennräume gereinigt und in den originalzustand versetzt (schön blank halt) und ab mit dem Kopf zur normalen Revision (Ventile und Dichtungen erneuern).
    Zeitaufwand: Nur der Kopf allein ca. 1 Tag , incl. bös geschundener Finger
    Kosten fürs Zyl.kopftuning : 0,0
    Und ne Menge Spaß gabs auch noch für Lau (beim Schrauben und natürlich beim Fahren hinterher).
    Vielleicht nicht so gut, wie vom Profi oder von ner Flowbench, aber immerhin selbst gemacht.
    Gruß, Walt


    Nachtrag: Das ganze lässt sich hervorragend mit originaler Auspuffanlage und/oder ausgeräumter Originalanlage fahren. Wobei die Ausgeräumte bei ca. 5000 Touren (alles subjektiv, mit Popometer gemessen) etwas hinter der TÜVgerechten Originalanlage liegt. Obenrum fehlt mir das Urteilsvermögen (würde sagen,beide gleich gut), weil sie da beide ordentlich die Wurst vom Teller ziehen und man zusehen muss, dass man bis 11.000 Touren den nächsten Gang einlegt. Der Motor dreht nämlich bei 10tsd noch weiter hoch, als würde ihm nicht in den Sinn kommen, jemals aufzuhören. :o 8)
    In diesem Sinne....


    Old Kawasakis never die, they only get faster !

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  • Was mir noch so einfällt (was einem nicht so alles einfällt, wenn man auf der Arbeit Langeweile hat... ::) :(
    Da der Querschnitt zum Stuzen hin (zum Ventil hin dann nicht mehr) ja rund ist und das auch bleiben sollte, hab ich mir passende Schleifaufsätze für die Bohrmaschine geholt. Gibts in unterschiedlichen Radien und Körnungen (diese fächerartigen Dinger, keine Ahnung wie die heißen). Ich hab glaube ich erst mit 25mm (weil der Kanal ja irgendwas um 27mm hat) genommen, bis dann ganz eng ein 30er reinging. Damit hab ich dann feinstgeschliffen. Soll heißen, meine Kanäle haben jetzt so gerade 30mm am Anfang und im Stutzen. Denn abschließenden Spiralschliff natürlich von Hand und mit "Gefühl". 8)
    Gruß, Walt

  • Schön mal wieder was von dir hier zu lesen Walt!!! ;D

  • Beste Grüße zurück nach Hagen und Herne. :D :D
    Ich sach ja, Langeweile........ ::)

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  • Ja, danke erstmal an alle :)
    Ich werde mich wohl auch zuerst mit etwas Strömungstheorie beschäftigen (aber wenn man mit Strom zu tun hat kann der Schritt dahin eigentlich nicht sehr groß sein ;D). @Walt ;): Weist du noch die Titel der Bücher im Regal deines Pa's und was verstehst du unter einem Spiral-Feinstschliff? Ein spezielles Werkzeug und/oder die Art der Werkzeugführung?
    Ich muss mal rumhören, ob nicht jemand noch einen intakten Kopf von einem geplatzten Motor rumliegen hat, dann kann ich etwas lockerer ans Werk gehen.

  • Hi Dieter,
    nein, ich kann mal bei Gelegenheit (wenn ich wieder mal zu Hause reinschneie) nachgucken.
    Was ich ncoh so im Kopf habe war irgendwas mit "Der Weg zum Hochleistungs 4-Takter" und " Die Theorie des 4T Verbrennungsmotor" oder so. In dem einen Buch gings u.a. um nen Ingenieur, der sich selbst nen komplett neuen Zyl.Kopf für nen Käfer gemacht hat. Sind beide schon nen paar Jährchen alt, aber das ist der Zephyr Motor ja auch. Wie gesagt, ich schau mal rein.
    Da waren halt so grundlegende Gedanken wie die "stehenden Zonen" (oder wie hießen die nochmal ?) hinter Wirbeln und den Verlustwerten von unterschiedlichen einstehenden oder zurückspringenden Formen im Querschnitt. Bücher zur Flüssigkeitendynamik haben sehr ähnliche Ansätze und Erklärungen (hab da z.B. was über Wasserrohr + Kanalquerschnitte/formen etc. gelesen, war sehr ähnlich)
    Den Spiralschliff hab ich von Hand mit Schleifpapier gemacht. Ein Gas mit eine unter ca. 25-35 ° ( dies ist zumindest der für Ansaugkanäle empfohlene Bereich) zur Strömungsrichtung geneigten Rotation fleißt besser ab. (kennt man ja vom Bierflaschen-"exen": Bier in der Flasche in Rotation versetzen und wech damit, nix ist schneller (na gut, außer dem Trick mit dem Urinbeutel und dem Schlauch im Magen, aber das steht auf einem anderen Blatt)) ;) ;D
    Über 30mm Querschnitt würde ich nicht gehen, dann brechen unten rum wahrscheinlich so allmählich die Strömungsgeschwindigkeiten zusammen und die Vergaser sind ja auch nicht viel größer.
    Achso, die weiteren Maßnahmen sind bei mir ja vielleicht bekannt, denke ich:
    Hab die ZX7 Nockenwellen drin und u.a. 810ccm. Wie sich das ganze bei geringerem Ansaugvolumen (also den originalen 738 ccm) verhält, weiß ichnciht.
    Hab halt mal probiert und es scheint sehr gut zu gehen. Auf alle Fälle alles besser, als die ca. 1,5mm tiefen Kanten um die Ventilsitze, die riesen Gußkanten und die "Orangenhaut" ähnliche Oberfläche im Originalzustand.
    Versuch macht kluch, oder ?
    Ich hatte mir auch erst überlegt, nen alten Kopf zum Üben zu nehmen, aber dann hab ich dochgleich losgelegt und es hat ja auch geklappt. In diesem Sinne...
    "The ship has weather'd every rack, the prize we sought is won,.."
    Ende gut, alles gut.
    Beste Grüße, Walt

    Einmal editiert, zuletzt von Walt Whitman ()

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