Ölablasschraube: Ölwannengewinde überdreht: Was tun?

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Stammtische: KawasakiS NRW 06.04.2024 in Krefeld

Treffen: (27.) 28.-30.6.24: NEUHOF | 25.- 28.7.24: Bad Aibling | ALLE 2024

  • Hallo zusammen,


    habe beim heutigen Ölwechsel an der 93er Zephyr 550 meiner Freundin feststellen müssen, daß das Gewinde in der Ölwanne überdreht ist, kriege die Ölablassschraube nicht mehr fest. :-[ War nach dem letzten Ölwechsel durch die Werkstatt schon recht lose gewesen, jetzt weiß ich, warum und darf's richten.
    Welche Vorschläge habt ihr zur Reparatur?
    - Größeres Gewinde reindrehen (M14 statt M12? Welche Steigung?)?
    - Helicoil verwenden (Woher nehmen, wie wendet man so einen Gewindeeinsatz überhaupt an)?
    Mindestens für erstere Variante muß ich die Ölwanne vermutlich ausbauen, oder? Gibt es da irgendwas besonderes zu beachten? Ich habe gesehen, daß eine Ölleitung an die Ölwanne angeflanscht ist. Mit welchem Drehmoment werden die Ölwannenschrauben angezogen?


    Freue mich auf Eure hilfreichen Tipps!


    Viele Grüße


    Werner

  • Hallo Werner,
    egal, was du machst, die Wanne sollte erstmal runter.
    Ob ein größeres Gewinde (M14 x 1,5!) oder ein Einsatz, auf jeden Fall muss genug Restmaterial ums Loch herum bleiben. Mit Gewindebuchsen oder Helicoils können (Motorrad-) Werkstätten weiterhelfen, es lohnt sich nicht, für nur ein Gewinde einen sündhaft teuren Gewindeschneider zu kaufen.
    Die Ölwannenschrauben werden mit 10 Nm angezogen.

  • Die "Ölablaßschraube" bekommt laut Kawa bei meiner 750 "29Nm".Das heisst wenn man das ohne Drehmomentschlüssel macht ist das bischen Gewinde in der Gusswanne schnell weggedreht.
    Wenn noch Gewinde drin ist könntest du versuchen mit Locktite mittelfest (Ich glaub das blaue Locktite) die Schraube gefühlvoll reinzudrehen. Aber wenn das trocken ist testen (wieder versuchen zu lösen)ob das was taugt.


    Mein Gewinde war auch vermurkst.
    Ich habe bei meiner 750 die Wanne runtergebaut, altes Loch ausgefräßt und einen Alugewindeinsatzt (passend für die originale Schraube)eingeschweisst der nun soviel Gewinde hat wie die Schraube lang ist und innen bündig mit Boden sodas das man es nie mehr versemmeln kann. Nach unten steht die Schraube ca. einen Zentimeter mehr raus was. Das ist aber schon sehr aufwendig, weil du neue Dichtungen brauchst und so weiter. Aber es ist jetzt besser wie Original. Von einem Helicoil halte ich nichts in diesem Fall. Was aber nicht heißt das es mit nem Eisatzt nicht klappen könnte...


    Ich hoffe du bekommst das hin.

  • Vielen Dank für Eure Tipps!
    Ich habe die Wanne ausgebaut und bringe sie morgen zur Kawa Werkstatt. Die bauen einen Gewindeeinsatz rein. Das selbst zu machen ist tatsächlich zu teuer, weil das Spezialwerkzeug zum einsetzen eines Helicoils lt. Auskunft von Schraubengeschäft 200..300€ kostet. Der Gewindebohrersatz für ein M14 Gewinde ist nicht sehr teuer (25€) aber mir gefällt die Lösung mit dem Gewindeeinsatz besser.
    Die Sache mit dem einschweißen des Aluzylinders mit verlängertem Gewinde ziehe ich in Betracht, falls es mit dem Gewindeeinsatz schief gehen sollte.


    Beim Ausbau des Ölfilterdeckels ist mir aufgefallen, daß da zusätzlich mittels Silikon Dichtmasse im Spalt zwischen Wanne und Deckel (außerhalb des O-Rings) abgedichtet wurde. Ist das nötig, reicht der O-Ring nicht aus?
    Apropos O-Ring, der hat keine Macken aber ist es trotzdem ratsam, die O-Ringe (Deckel und Zentralschraube) zu ersetzen?
    Mit welchem Drehmoment soll denn die Zentralschraube des Ölfilterdeckels angezogen werden?


    Ach ja, ist es nötig, die Schrauben von Ölwanne und Ölkühlerleitungsflansch beim Zusammenbau mit Schraubensicherungslack zu versehen?


    Ich mußte den Auspuff abbauen, gibt es beim festschrauben der Krümmer am Block irgendwas zu beachten?


    Im voraus Danke für Eure Antworten!


    Viele Grüsse


    Werner

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  • Hi Werner,
    wenn dir dein Kawa-Mann noch ein paar Euro überläßt ;) ;), dan investiere doch vielleicht in einen Drehmomentschlüssel. Dan hast du keine Probleme mehr mit defekten Gewinden . Viel Spaß beim Basteln ;D ;D ;D

  • Die Beschädigung des Gewindes muß nicht unbedingt vom zu festen Anziehen kommen.
    Ich hab die leidvolle Erfahrung wegen einer magnetischen Ablaßschraube von Gericke machen dürfen. zu erkennen an dem etwas kleinerem Kopf (Schlüsselweite 13). Das Gewinde der Schraube war so unsauber gefertigt daß das Alugewinde in der Ölwanne beschädigt wurde. >:(

  • Mit Drehmomentschlüsseln bin ich bestens ausgestattet, habe derer drei, von 3Nm..150Nm.
    Im vorliegenden Fall hab ich den Schaden wohl doch selbst verursacht.
    Ich sags nur ungern, habe aber beim rausdrehen der Schraube kurz falschrum gedreht. :o :-[ :-\ ;(
    Die halben Gewindegänge hingen auch noch schön in der Schraube drin.


    Werner

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  • Zitat


    Vielen Dank für Eure Tipps!
    Ich habe die Wanne ausgebaut und bringe sie morgen zur Kawa Werkstatt. Die bauen einen Gewindeeinsatz..


    Achtung Kollege, M14 Gewinde rein und du hast vieleicht das selbe Problem beim nächsten Ölwechsel nochmal.
    Wenn du die Wanne einmal raus hast bis du mit einschweissen auf der sicheren Seite!!! Und das ist preiswerter als ne neue Wanne mit dem selben scheiss Gewinde...


    Wenn du nen neuen Ölfilter holst ist ein neuer Dichtring immer dabei.
    20Nm müssten OK sein für Ölfilterdeckelschraube.
    Wenn du alles schön sauber machst und vernünftig anschraubst brauchst du keine Dichtungspaste.


    Sicherungslack?!?
    Im Gegenteil die Mettalschrauben im Alu backen sowieso schon fest, eher sollte man diese mit ein wenig Kupferpaste einsetzen. Also nicht mit Sicherungslack.
    Die Dichtungen von Kawasaki kleben förmlich, wie du bei der Dehmontage vieleicht schon gemerk hast. Also keine Dichtungspaste bei neuen Kawadichtungen.


    Die O-Ringe für die Ölleitung in der Wanne und am Rohr habe ich bei meiner wiederverwendet. Dann ist es an der Rohrleitung nicht falsch Dichtungspaste draufzuschmieren.


    Die Kümmerdichtungen habe ich auch wiederverwertet und ist Dicht.


    Sind auf den Krümmern Hutmuttern drauf? Dann kann da wohl nichts schief gehen. Krümmer nach erster Testfahrt noch mal nachziehen.


    Viel spass beim Schrauben...

  • @gonaked
    Danke für Deine hilfreichen Anmerkungen!! Werde ich beherzigen.
    Dichtungen waren bei meinem Filtereinsatz übrigens nicht dabei.
    Den Austausch aller beteiligten O-Ringe hat mir der Kawa Händler wärmstens empfohlen und auch sehr gerne Ersatzteile verkauft, in Summe 9Stück, nämlich 2x für Ölkühlerleitungsflansche, 2x für Ölfilterdeckel und Ölwanne/Motorblock, 1x für Zentralschraube des Ölfilterdeckels, 3x konisch für Ltgs.verbindung zw. Ölwanne und Motorblock sowie die eigentliche Dichtung zwischen Wanne und Block.
    Alles in allem 43€. Bin schon leicht ins schwitzen gekommen bei dem Preis.
    Die Reparatur selbst soll nochmal in ähnlicher Größenordnung liegen.
    Es kommt übrigens kein M14 Gewinde rein, sondern ein M12 Gewindeeinsatz, jedoch kein Helicoil (sondern was besseres, klar...), Details konnte ich nicht erfahren. Mal gespannt, was die machen. Das Ganze wird durch die Aussparung im Gewinde der Ölwanne sicher nicht vereinfacht. Ich hoffe, der Einsatz beschränkt sich nicht nur auf die 4 oder 5 Gewindezüge, die ununterbrochen sind.
    Na, wir werden sehen. Nächste Woche kann ich dann berichten, wie es aussieht und ob es hält.


    Ich halte Deine Lösung mit dem eingeschweißten Einsatz für optimal. Leider habe ich selbst keine Möglichkeit zum fräsen, drehen, Gewindeschneiden und Alu schweißen. Müßte ich also alles machen lassen und da bin ich sicher, daß es nochmal deutlich teurer kommt. Daher halt nur die Kompromißlösung.


    Und für alle zukünftigen Ölwechsel empfehle ich meiner Freundin wieder einen Werkstattbesuch. Kommt doch irgendwie billiger...


    Werner

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  • @Werner


    Ich sollte beim Kawahändler in Köln satte 73Euros lassen für Dichtungen, ok die Krümmerdichtungen und Kupplungsdeckeldichtung waren bei mir noch dabei.
    Ich sagte behalt den misst ich mach das anders...


    Ich habe die alte Kuplunsdeckeld. mit blauer Dichmasse wieder eingesetzt und sogar die Wannendichtung selbst gemacht aus Dichtungpapier, was ich auf Rolle habe.


    Du hast recht das neue Gewinde ist jetzt besser wie Serie.
    Aber ich sage auch gleich dabei ich habe ne Zeit lang im Rallysport gearbeitet, und da weiss man wie Alu geschweisst wird.
    Und man hat mehr möglichkeiten was selber zumachen. Meine Dichtungen sind Top . Allerding denke ich das ne Originale Dichtung länger hält was sie verspricht.


    mfg Stephan

  • Hallo zusammen,


    zum vorläufigen Abschluß des Themas kann ich noch folgendes beitragen:
    Der Einbau des Gewindeeinsatzes war mit 20EUR höchst preisgünstig, fand ich. Die Kawa Werkstatt hat keine Helicoil Spirale sondern einen massiven Gewindeeinsatz eingebaut. Ein gewisser Nachteil besteht nun darin, daß der Einsatz über den inneren Boden der Wanne hinausragt, das Öl zukünftig also nicht mehr restlos ablaufen kann. Läßt sich aber wohl nicht ändern. Der Mechaniker hat auch eine neue Ölablaßschraube eingesetzt.
    Beim Einbau der Wanne gab es dann noch eine Komplikation, weil die letzten beiden Schrauben in der Mitte der rechten langen Seite der Wanne nicht durch die Löcher in der Dichtung gepaßt haben, die Dichtung in diese Bereich war nach innen verschoben. Habe die restlichen Schrauben daraufhin alle nochmal etwas gelöst und die von den benachbarten Ecken rausgeschraubt, um der Dichtung mehr Bewegungsspielraum zu geben. Dann die Dichtung mittels Pinzette etwas nach aussen gezogen und die beiden problematischen Schrauben durchgesteckt. Anschließend die restlichen wieder reingedreht.
    Öl ist noch keins drin, mache ich morgen. Hoffentlich bleibt alles dicht...


    Viele Grüsse


    Werner

    Einmal editiert, zuletzt von wmauss ()

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