fehlende Kompression

-- Termine und mehr --

Stammtische: KawasakiS NRW 06.04.2024 in Krefeld

Treffen: (27.) 28.-30.6.24: NEUHOF | 25.- 28.7.24: Bad Aibling | ALLE 2024

  • Hallihallo,
    nettes Forum habt ihr hier...
    Das Problem an meiner 750er Zephyr (Bj.96, 33Tkm) ist folgendes:
    Der 3. Krümmer wird nicht heiß. Den ersten Gedanken, dass es am Vergaser liegt, mussten wir beim Abbauen desselben gleich mal verwerfen, denn der 3. Zylinder brachte (mit dem puren Finger spürbar) im Vergleich zu den drei anderen höchstens ein Drittel bis die Hälfte der Kompressionsleistung. Auch scheppert der Motor (besonders im kalten Zustand) wie eine Kiste Porzellan und ab und zu , also eigentlich alle paar Sekunden, gibts aus dem Auspuffrohr in welches der angesprochene Krümmer mündet (rechts) ein Fehlzündungsähnliches "Patschen" (allerdings kein Knallen). Auch beim warmen Motor verschwindet es nicht völlig. Dazu kommt natürlich ein entsprechender Leistungsverlust, zumindest fühlt sich die Beschleunigung nicht nach den 72 PS an die eigentlich kommen sollten.
    Hat jemand von euch ähnliches schonmal erlebt und kann `ne Prognose abgeben woran es liegen könnte und wie er vorgehen würde? - man kann ja so schlecht reinschauen... - (Kolbenringe? Zylinderkopfdichtung? Kolbenschaft? oder noch schlimmeres?)
    Schonmal danke für jede Antwort!

  • Ich wusste gar nicht, dass man die Kompression auch mit dem Finger prüfen kann, das tut doch bestimmt ganz schön weh ;).


    Aber egal wie, da hilft erstmal nur der Abbau des Zylinderkopfes um weiter zu schauen.

  • Nee, tut nicht weh - kannst du ja mal ausprobieren... ;)
    Was wäre deine Vorgehensweise nach der Zylinderkopfentfernung?

  • Hallo,


    bevor die Prozedur los geht, würde ich erst mal alle 4 Zylinder mit einem 'richtigen' Kompressionsprüfgerät testen (bei warmen Motor, deswegen auch mein Einwand mit dem Finger :))
    Als nächstes, wenn sicher ist, das die Kompression Richtung 0 geht, den Kopf abbauen und dann alles genau anschauen, Zylinderkopfdichtung, Zylinderlaufbahnen und vor allen Dingen die Ventile des entsprechenden Zylinders. Dazu müssen sie evtl. ausgebaut werden.
    Wenn dort nichts zu erkennen ist, kommt als nächstes die Zylinderbank dran, um Kolben, Ringe und Laufbahnen zu überprüfen.


    Wenn ich mal einen Tip abgeben darf: Auslassventil des 3. Zylinders ;D

  • Moin,


    die Kompression eines Motors läßt sich nicht mit den Fingern messen. Mit Verlaub: Wenn Du so anfängst, dann laß es lieber gleich bleiben und überlasse die Sache einem Fachmann. Also zuerst Kompression messen. Dann Ventildeckel demontieren und die Steuerzeiten, den Steuerkettenspanner und - spaßeshalber - auch mal das Ventilspiel überprüfen. Danach läßt sich mit einem sog. "Lekagetest" leicht feststellen, wo der Druck entweicht. Dazu müssen nur die Zündkerzen herausgeschraubt werden. Über die Kerzenöffnung wird dann Druckluft zugeführt. Je nachdem wo der Druck entweicht, liegt entweder ein Schaden am Kolbenring oder am Ventil vor.
    Vorschnell alles auseinanderzubauen ist immer ganz schlecht, wenn man nicht weiß, ob die Instandsetzung überhaupt noch lohnt.


    Gruß


    Frank

  • Hallo Frank,


    egal wo es zischt, die Neugierde verlangt einfach nach Auseinanderbau ;)

  • @ Dieter


    Hm, von der Warte habe ich es noch gar nicht betrachtet. Verdammt: DU HAST RECHT.
    Mit ist erst vorgestern mein schöner alter Z 750 Motor verreckt. Keine Ahnung, was da kaputt ist.
    Den mach ich jetzt erstmal auseinander. ;D


    Gruß


    Frank

  • Hallo Frank,
    erstmal danke für deine Tipps. Eines allerdings ist mir nicht klar:
    Wozu ist es notwendig die Kompression nochmal ganz genau zu messen, wenn sich unschwer (durch ein Zudrücken der Kerzenöffnung) manuell feststellen lässt, dass die Kompression auf einem der 4 Zylinder nur einen Bruchteil im jeweiligen Vergleich zu den anderen dreien beträgt? Natürlich hätte ich die Differenz dann nochmal in Zahl und Einheit, weiß doch aber im Grunde nur das, was auch vorher schon unübersehbar (bzw. "unüberfühlbar") ist (weil der Unterschied eben wie schwarz und weiß erscheint). Oder ist die exakt gemessene Differenz dann besonders aufschlussreich?


    Gruß Daniel

  • Hallo Daniel,


    ich gehe mal davon aus, daß Deine "Fingermeßmethode" ganz einfach ein unzuverlässigeres Meßergebnis hergibt als dies ein Kompressionsprüfer tut ;D. Es gibt diese Meßmittel, also nutze sie. Mit Hilfe des von mir erwähnten Lekage-Tests läßt sich sehr zuverlässig auch die Fehlerquelle lokalisieren je nachdem, wo der Druck entweicht.


    Gruß


    Frank

  • Hallo Daniel,


    einmal sprichst du von 1/3 bis 1/2 der Kompression im Vergleich zu den anderen Zylindern, das andere Mal von einem Bruchteil (o.k., das ist mathematisch gesehen ein Bruchteil, im ungangssprachlichen Gebrauch aber erheblich weniger ;)).
    Auch wenn ich es nach wie vor für unmöglich halte, ein Drittel oder den halben Kompressionsdruck durch Handauflegen zu erkennen, gibt eine echte Messung z.B. Aufschluss über den Zustand der übrigen Zylinder und die weitere Vorgehensweise.

  • Der dritte ist nunmal einer der inneren Zylinder und erleiden gerne mal den Hitzetod. Da können schon defekte Ansauggummies reichen.


    Ich tippe mal, dass das Auslassventil aussieht, wie auf dem obigen Foto.


    Mach mal den Leckage-Test. Dann kannste schon sehen, ob das Ventil der Übeltäter ist...

  • Zitat


    Ich tippe mal, dass das Auslassventil aussieht, wie auf dem obigen Foto.


    Bei dem Ventil war die Kompression = 0 >:(

  • Mit dem Daumen hättest Du vielleicht was gespürt :D ;D


    Hab die Dichtungen aus der Werkstatt geholt.
    Hab noch:


    1x Kopfdichtung (Graphit/Stahl)
    1x Kopfdichtung Wiseco K810
    1x Fußdichtung (Papier)

  • Na logisch mit dem Daumen... ;) und die Fehlersuche zeigte, dass die genaue Kompressionsmessung wie zu erwarten nicht nötig war (bei einem sichtlich platten Reifen messe ich ja auch nicht den Luftdruck, sondern sehe, dass einer platt und der andere nicht platt ist (da ist mir dann die Differenz ziemlich schnuppe)
    Übrigens: The winner is... Frank!
    Ursache war ein eher kleiner Riss im Außlassventil des 3. Zylinders.
    Foto erwünscht?
    Gruß Daniel

  • So ein schaden ist doch schnell wieder behoben...


    Naja, dann wünsch ich mal gute Gelingen.
    Kleiner Trost, das Wetter ist im Moment ja eh nicht so toll zum Fahren...

  • Zitat

    Übrigens: The winner is... Frank!


    Wie? War das ein Preisausschreiben?
    Was gab's denn zu gewinnen? ;)

  • ;(
    Ein defektes Auslassventil hab ich schon (siehe Foto)

  • Zitat


    ....und die Fehlersuche zeigte, dass die genaue Kompressionsmessung wie zu erwarten nicht nötig war (bei einem sichtlich platten Reifen messe ich ja auch nicht den Luftdruck, sondern sehe, dass einer platt und der andere nicht platt ist (da ist mir dann die Differenz ziemlich schnuppe)


    Da muß ich doch nochmal nachhaken, denn der Vergleich hinkt gewaltig.
    Prüfungsreihenfolge geht IMMER so:
    1. Kompressionstest (= Gibt es Druckverlust, und wie hoch ist dieser ?)
    2. Leckagetest (bei Druckverlust: WO entweicht der Druck ? Etwa: Ventil, Kolben, Kolbenringe)


    Danach hat man in kurzer Zeit ein sehr zuverlässiges Ergebnis und weiß, wo der Fehler ist. Und der Kompressionsunterschied ist auch wichtig, wenn es darum geht, den Fehler zu finden.
    Du kannst das natürlich machen, wie Du willst.
    Das ist aber alles andere als professionell. Und zum Kompressionstest mit dem Finger: Bitte nicht nachmachen !


    Gruß


    Frank, außerhalb seiner Freizeit auch mal Zweiradmechaniker

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