Ventildeckeldichtung - bin ich zu blöd?

-- Termine und mehr --

Stammtische: KawasakiS NRW 06.04.2024 in Krefeld

Treffen: (27.) 28.-30.6.24: NEUHOF | 25.- 28.7.24: Bad Aibling | ALLE 2024

  • Moin Allerseits!


    Ich hab bei meiner Kleinen die Ventildeckeldichtung gewechselt, weil an der vorderen "Nase", wo die Steuerkette läuft, mehr und mehr Öl raussiffte.


    Also nach Reparaturanleitung und gesundem (?) Menschenverstand vorgegangen:
    Neue Dichtung besorgt (Louis), Motor von außen schön sauber gemacht, alles abgebaut, was im Weg war, Deckel runter (Gott segne den Erfinder des Ratschenschlüssels!!!!), alte Dichtung abgemacht, den Deckel und die Oberkante des Motors (da wo die Dichtung liegen soll) von allem festgeklebten Kram befreit, neue Dichtung aufgelegt, Deckel aufgesetzt, richtigen Sitz der Dichtung nochmal kontrolliert, und angeschraubt (allerdings nicht mit 12Nm am Drehmomentschlüssel, so einen feinen habe ich (noch) nicht), sondern "gut handfest". Tank und alles andere wieder angebaut.


    Alles war gut.


    Jetzt, drei Wochen und etwa 500km später suppt überall an der Dichtung ein bißchen Öl raus. Nicht viel, aber so dass man es deutlich sehen kann und es mich stört.


    Was hab ich falschgemacht?
    1) Taugen die Dichtungen von Louis nix?
    2) Muss man da noch irgendwas zusätzlich reinbauen? Ich dachte, so eine Dichtung sollte ohne weiteres basteln dichten..
    3) kann es sein, dass ich die Schrauben nicht fest genug angezogen habe?


    Und was kann/soll ich jetzt machen?


    Andere Dichtung?
    Zusätzlich Dichtmassse?
    Schrauben fester? (ich kann mir im Moment eigentlich keinen kleineren Drehmomentschlüssel leisten, und will lieber nicht riskieren, die Schrauben abzureißen)


    Wäre Dankbar für Tipps und Tricks und Hinweise auf Fehler, die ich vielleicht gemacht habe!


    Gruß aus Kiel

  • Moggn zurück!
    Weiß nicht, welche Maschine du hast, für meine 550er gilt folgendes:


    1) Doch, die taugen was!
    2) Japp! Dichtmasse muss um die Nockenwellenstopfen, damit die dicht sind.
    3) Japp! Zumindest hatte ich das gleiche Problem. Das war aber behoben, als die Schrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen wurden.


    Mein Vorschlag: zieh die Schrauben ein bisschen (!!) fester an, und schau, was passiert.
    Wenn du Dichtmasse verwendest, kann es sein, dass du den Deckel schlecht wieder abbekommst. Aber dicht bekommste den Deckel damit auf jeden Fall!


    Noch eine Möglichkeit: hast du beim Dichtungen entfernen vielleicht Kratzer auf die Auflageflächen der Dichtung gemacht? Also auf den Motor und den Ventildeckel? Wenn ja, dann hilft da wohl nur Dichtmasse. Die Flächen müssen absolut plan sein.


    Vielleicht kannst du ja auch in einer Werkstatt die Schrauben anziehen lassen oder dir da kurz nen Drehmo borgen.


    Viel Erfolg!


    MfG

    grinning-smiley_thumbsup.gif ~ Zephyr 550, Bj.&WCF_AMPERSAND'94, >50PS, einige Modifikationen ~ grinning-smiley_thumbsup.gif
    Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war vorher im Bilde!

  • louis hat nen kleinen drehmoment schlüssel für 20 euro.. der geht von 4 bis 24 Nm .. hab den mit nem guten vom kumpel verglichen und war bei 0.5Nm unterschied... sicher ist sicher..
    der vorbesitzer von meinem mopped hat mir ein gewinde aus locktide am ventildeckel hinterlassen.. hat also das gewinde rausgeholt und nacher einfach ne tubelocktide rein und schraube hinterher und anscheinend gehofft das es hält..
    >:( >:( >:( >:(

  • Danke für die Tipps!


    Dann werde ich mir morgen den Drehmomentschlüssel und ne Tube Dichtmasse besorgen und am Wochenende schrauben...


    Gruß aus Kiel

  • also, das Problem hatte ich an der GT550 (Exprtmodell mit Zephyr.Motor) (Bj.94) auch, genau an der gleichen Stelle wie du es beschreibst, Reojan.


    Allerdings an der Originaldichtung, so nach 10 000km, und es siffte ERHEBLICH.


    Ich stelle fest, dass der Ventildeckel an der Nase nicht eben war, etwas nach oben gebogen. Sah man recht gut wenn man den auf ne Glasplatte legte. Die Dichtung war eigentlich ok.


    Da war ich in England, konnte zunächst keine Dichtung besorgen. Die Jungs in der Werkstatt machten einfach folgendes: Die vordere Schraube an der Nase ALS ERSTES festgezogen (also so wie man es eigentlich NICHT machen sollte) und dann die anderen. Ne neue Dichtung haben die mir dann 2 Tage später noch mitgegeben, aber die meinten, das wär jetzt dicht. Stimmte, blieb ab da für immer furztrocken.


    Nen Drehmomentschlüssel brauchste nicht für die 10Nm, da nimmst ne Viertelzollknarre und dann haste das im Gefühl. Es sei denn, du bist Stahlbauschlosser oder Gussputzer, Blechdengler oder sonst nen Hauruckmalocher, von mir aus auch Pfarrer oder Tankwart.


    Gruß, Röm

    Einmal editiert, zuletzt von Röm ()

  • Moin Röm!


    Danke für den Tipp. Bei mir wars die Dichtung, die war an der "Nase" kaputt. Jetzt ist das Problem, das überall aus der neuen Dichtung was rausläuft, also wohl nicht festgenug angezogen/Dichtung taugt nix.


    Ich geh auch bei solchen kleinen Drehmomenten lieber mit nem Schlüssel bei. Ich selber musst mal ne Schraube an der Halterung für die Heckverkleidung ausbohren, weil ich die mit "Aaach, ein bißchen geht noch" angezogen habe, und ein Kumpel hat bei seiner GS500 schon zweimal eine Schraube am Ölfilter (auch 12Nm) abgerissen, War jeweils ein Riesenaufwand, und ich glaube, dass ich mit nem Drehmomentschlüssel besser fahre...


    Gruß aus Kiel

  • Ja, aber die billigen Dremos taugen nichts, hab ich mir sagen lassen! Hab viel schlechtes drüber gehört!
    Also lieber Hazet, Gedore u.ä.
    MfG

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    Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war vorher im Bilde!

  • Hab mir den billigen Drehmomentschlüssel gekauft und festgestellt, das der wirklich nicht viel taugt. Merkt man schon, wenn man ihn in die Hnad nimmt. Aber leider is tin meinem Budget im Moment kein Platz für nen guten. Habe schon einen einigermaßen annehmbaren, von Proxxon, aber der geht erst ab 20 Nm los.
    Hab dann gestern alle Schrauben nachgezogen, ist doch ein besseres gefühl mit nem Dremo, auch nem billigen, als mit der Hand. Und siehe da, alle waren noch so zwischen ner viertel und ner halben Umdrehung nachziehbar.
    Mal abwarten, ob das was gebracht hat.


    Gruß aus Kiel

  • Zitat


    [...] "Aaach, ein bißchen geht noch" angezogen habe, und ein Kumpel hat bei seiner GS500 schon zweimal eine Schraube am Ölfilter (auch 12Nm) abgerissen [...]


    :-\ der war wohl aus dem Großschiffbau ;D


    Der Motorblock ist aus Alu(legierung), und da kann man die Dinger nicht so anknallen, sonst reissen die Gewinde raus.


    12Nm, das heißt, bei nem 1METER langen Hebel am Ende knapp 1200 Gramm drauflegen. Das ist so wenig, dass man das mit ner dreiviertelzoll oder gar ner Halbzollknarre kaum im Gefühl hat.


    Von Drehmomentschlüsseln, die ab 2oder 3Nmm losgehen, hab ich noch nicht gehört. Kannst mal mitteilen, ob du einen gefunden hast.



    Gruß, Röm

  • Moin!


    @Röm
    Der Drehmo, den ich mir jetzt zugelegt habe ist von Louis-Hausmarke und hat nen einstellbaren Bereich von 4-24Nm, soll angeblich +/- 4% genau sein, hab ich aber noch nicht nachgemessen.
    Ist nicht allzudoll verarbeitet, aber erfüllt den Zweck (hoffe ich zumindest). War im Angebot für 16,95 Euro.... also wahrscheinlich billig-Werkzeug.
    Ich benutze sowas sehr ungerne, aber ein besserer war finanziell leider im Moment nicht drin. Würde den also nicht unbedingt weiterempfehlen.
    Wenn ich nen besseren in der Größe finde/habe, werde ich mal berichten und wäre auch für Einkauftipps offen!


    Der Kumpel ist nicht von der Werft, sondern Beamter... ;D
    Neigt aber genau wie ich manchmal zu grobmotorischen Anfällen. So war das jedenfalls das erste Mal am Ölfilter. Wir beide hatte noch nicht viel Schraubererfahrung und er wollte ihn festschrauben und hatte auf einmal die Hutmutter samt dem halben Stehbolzen in der Hand. (bei der GS 500 sind es drei M6 Bolzen, die den Ölfiterdeckel halten). Und beim zweiten mal war er vorsichtiger mit einem Ringschlüssel. Da war dann die Aussage: Ich hab doch aufgepasst, aber ich dachte, ein bißchen fester geht noch...


    Gruß aus Kiel

  • Zitat

    12Nm, das heißt, bei nem 1METER langen Hebel am Ende knapp 1200 Gramm drauflegen. Das ist so wenig, dass man das mit ner dreiviertelzoll oder gar ner Halbzollknarre kaum im Gefühl hat.


    [glow=red,2,300]FALSCH: es sind 120g am 1m lHebel.[/glow]


    12Nm sind für eine Schraube so gut wie nichts. Halte mal 1,2 kg am ausgestrechten Arm. Dann hast Du eine Idee.


    Gruss
    Bernd

  • bernd


    Bist du sicher?


    Ich halte 1,2 kg für richtig.
    Bin zwar kein Physiker, aber so wie ich das verstehe ist das Drehmoment das Produkt aus Kraft (in Newton) x Hebelarm (in Meter). Wenn ich 12 Nm Drehmoment erzeugen will, dann muss ich an einem 1m langen Hebel eine Kraft von 12 N wirken lassen, also ein Gewicht von etwa 1,2 Kg dranhängen.


    Wenn ich da falsch liege, lasse ich mich gerne verbessern. ;)

  • Zitat


    [glow=red,2,300]FALSCH: es sind 120g am 1m lHebel.[/glow]


    lol! ::)


    wie reojian schon gesagt hat, sind es ca. 1,2kg. bei einer erdbeschleunigung von 9,81m/s^2 sind es sogar noch ein paar gramm mehr. bei einem 1m hebel...


    gruss,


    oliver

  • Manno, ihr habt recht ... und schön aufgepasst.
    Eine Erdbeschleunigung zuviel gerechnet (~Faktor 10)


    Gruss
    Bernd

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