Tank sanieren

-- Termine und mehr --

Stammtische: KawasakiS NRW 06.04.2024 in Krefeld

Treffen: (27.) 28.-30.6.24: NEUHOF | 25.- 28.7.24: Bad Aibling | ALLE 2024

  • Beschreibung:


    Sicher gibt´s viele Meinungen zu dem Thema und einige haben auch den oft beschworenen Betonmischer zu stehen.
    Aber nun längst nicht alle. Für die die son Ding nicht zu stehen haben ist diese Anleitung gedacht.
    Sie stellt einen sinnvollen Kompromiss zwischen prof. Tanksanierung beim Spezialisten (teuer) und den sonst üblichen Hausfrauentips (Schrauben, Luftgewehrkugeln etc.) dar.


    Diese Methode ist bei Tanks, die von innen bereits beschichtet oder lackiert sind, nicht anwendbar.



    Sicherheitshinweis:
    Alle im folgenden beschriebenen Arbeiten müssen wegen entstehender Dämpfe im Freien vorgenommen werden. Bei allen Arbeiten mit Säuren sind Schutzbrille, Gummihandschuhe und Atemschutzmaske erforderlich. Datenblätter für den Umgang mit Gefahrstoffen wie Salzsäure gibt es im Internet, Salzsäure; Phosphorsäure
    Und wer das alles nicht lesen will tut mir bitte zwei Gefallen: Kein Wasser in die Säure schütten, immer umgekehrt, unbedingt ne Schutzbrille aufsetzen!!!



    Arbeitsschritte


    Zuerst den Tank mittels mit Nitroverdünnung ausschwenken, damit Dreck und eventuelle Ölreste entfernt werden. Die Verdünnung ausgießen. Die Benzinhahnöffnung verschließen, zum Beispiel mit einem Plastestopfen.


    Nun Salzsäure einfüllen und den Tank mit altem Tankdeckel verschließen (dieser wird stark angegriffen). Die Entlüftung ebenfalls verschließen. Die Säure gut eine Stunde einwirken lassen, den Tank dabei öfters vorsichtig schütteln, damit die Salzäure auch überall hinkommt. Die Salzsäure löst Rost und Eisen zu Eisenchlorid. Nach der Einwirkzeit die Säure ablassen und den Tank gründlich mit Wasser ausspülen (Eisenchlorid ist wasserlöslich). Die Tankentrostung ist hier abgeschlossen, der Tank ist von innen metallisch blank.


    Als nächstes die Phosphorsäure einfüllen und den Tank damit ebenfalls ordentlich ausschwenken. Die Einwirkzeit beträgt ebenfalls eine Stunde. Danach die Phosphorsäure entfernen und den Tank mit dem Gartenschlauch sehr gründlich durchspülen. Auf keinen Fall die Phosphorsäure eintrocknen lassen! Die Phosphorsäure bildet auf dem blanken Eisen eine unlösliche Eisenphosphatschicht aus, die als Korrosionsschutz wirkt. Den Tank gut austrocknen lassen.


    Der Tank ist nun entrostet und korrosionsgeschützt.



    Umwelthinweis:
    Die gebrauchte Nitroverdünnung und Säuren gehören zur örtlichen Schadstoffannahme.
    Phosphor- und Salzsäure sind übrigens im Chemikalienhandel erhältlich. Die Salzsäure muss gar nicht so hochkonzentriert sein, 30%ig reicht aus. Phosphorsäure sollte so um die 38% erhältlich sein. Auch in Baumärkten, Drogerien oder Apotheken können die Säuren mitunter gekauft werden. Ansonsten muss man sich halt umhören oder improvisieren. Salzsäure bildet sich beim auflösen von WC-Reiniger in Wasser oder ist höher konzentriert auch als Lötwasser erhältlich. Phosphorsäure ist in Cola enthalten.


    Gruss Plassi

  • Ist aber eine äußerst gefährliche Aktion. Von der Umweltbelastung will ich gar nicht reden. Die Konzentration der Salzsäure erscheint mir etwas hoch. Konzentrierte, rauchende HCl ist 37 %. Höher geht nicht, bei der Aktion Schutzbrille und Handschuhe! Ob dann noch viel von Tank übrig bleibt ?


    Sorry, musste sein. Aber nachdem sie mir den Job als Sicherheitbeauftragter in unseren Laboren aufgedrückt haben, sträuben sich, bei mir, beim Durchlesen, die Haare.

  • Jep Frank...der Umgang mit genannten Chemikalien für Laien ist schon arg bedenklich. Sicherheitsdatenblätter etc. verweisen eben auf die Sorgfaltspflicht im Gebrauch und der Verfahrensweise beim direkten Kontakt z.B. bei der Hautaufnahme, vom Einatmen ohne Atemschutz mal ganz abgesehen (nein, ein Feinstaubfilter reicht da nicht !! ). Ferner kommen auch umweltentlastende Massnahmen in Betracht. Also vorsicht bei Tips die dem gesundheitlichen Allgemeinwohl undienlich sein könnten !!!
    Stefano, hauptamtlicher SBA in einer Chemiebude die kein Zuckerwasser kocht...

    Einmal editiert, zuletzt von Stefano ()

  • So geht es aber!


    Klar, man sollte bei Chemie immer sehr vorsichtig sein.
    Ist auch nur eine Anleitung wie man es machen kann.


    Frank dann mach doch mal einen Vorschlag wie man am besten den Rost raus bekommt oder die Sau teuren Produkte zu kaufen, die auch nicht anders wirken.


    Gruss Plassi

    Einmal editiert, zuletzt von Plassi ()

  • Na dann sollte aber der [glow=red,2,300]Laie [/glow] wirklich lieber zu den handelsüblichen Mitteln greifen. Lieber so, als wenn Wasserstoffbildung (Knallgas) das Tankvolumen imens erweitert und/oder ein neuer Tank fällig wird weil er z.B. statische Aufladungen nicht mit einbezogen hat ! Oder der Ottonormalo sich die Atemwege verätzt weil er keine Maske zwischen Brot und Müsli im Schrank hat und denkt es reicht aus wenn er nur mal länger die Luft anhält !
    Jaja...ein etwas flaxiger Sicherheitshinweis von mir, schon ok...

    Einmal editiert, zuletzt von Stefano ()

  • Funktionieren wird es schon, wenn der Tank nicht zu sehr verrostet ist. Salzsäure scheint mir da wirklich das Mittel der Wahl zu sein (wenn man den Kostenfaktor mit berechnet). Wie aber schon Stefano beschrieb, sau gefährlich! Ich denke es macht schon einen Unterschied, ob ich bei meiner Hobbyschrauberei, "nur" das Moped ruiniere oder meine Gesundheit.
    Ansonsten, hab mir deine anderen Tipps auch durch gelesen. Top! Danke für die Mühe.

  • Man muss ja nicht so hoch konzentrierte Säure nehmen. Nur so dauert es länger und ist nicht so gefährlich.


    Danach würde ich alles in Epoxidharz schwenken.
    Fertig!
    Vom Strahlen halte ich nicht soviel, weil dort mehr Material abgetragen wird. Ausserdem wird es nie so sauber als mit Säure.


    Gruss Plassi

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