Ventile einstellen 550er

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Stammtische: KawasakiS NRW 06.04.2024 in Krefeld

Treffen: (27.) 28.-30.6.24: NEUHOF | 25.- 28.7.24: Bad Aibling | ALLE 2024

  • Hallo,


    nachdem ich mich kurz vorgestellt habe nun auch gleich eine Frage zur Einstellung der Ventile von meiner 550 ziger.
    Bisher habe ich Wartungsarbeiten meist in Auftrag gegeben, mit den zunehmenden Kosten bei den Stundelöhnen in den Werkstätten ( aktuell wurden mir 54 € / h genannt) und der seit ca. 8 Jahren ausbleibenden Gehaltserhöhungen, Gehaltsanpassungen nach unten gab es schon öfter, habe ich mich entschlossen wieder mehr selber zu schrauben.


    So jetzt aber zu den Ventilen. (Benutze die Reparaturanleitung vom bucheli Verlag mit einigen bekannten Fehlern)


    Der Ventildeckel und der Deckel zum Impulsgeber (oder ist das der Lichtmaschinendeckel?) ist runter. Innerhalb der magnetischen Schwungscheibe habe ich eine Markierung mit zwei Nullen ( OO ) gefunden. Leider konnte ich die Gegenmarkierung am Motorblock noch nicht ausfindig machen. Deshalb habe ich entgegen der Reparaturanleitung das Ventilspiel immer an den geschlossenen Ventilen (die Nocken zeigen von den Ventilen weg) der einzelnen Zylinder gemessen.
    Hier bin ich auf folgende Werte gekommen:


    1 Zylinder
    Auslaß 0,16 Einlaß 0,16 (lockere Maßlehre 0,15mm)


    2 Zylinder
    Auslaß 0,17 Einlaß 0,16 (lockere Maßlehre 0,15 mm)


    3 Zylinder
    Auslaß 0,14 Einlaß 0,17 ( stramme bzw. locker Maßlehre 0,15 mm)


    4 Zylinder
    Auslaß 0,19 Einlaß 0,16 (stramme Maßlehre 0,20 mm bzw. locker 0,15 mm)


    Alle Messungen wurden mehrmals bei kaltem Motor wiederholt. Wen ich richtig informiert bin, sind die Herstellerangaben für Einlaßventil 0,10 bis 0,20 mm und für das Auslaßventil 0,15 bis 0,25 mm.


    Im wesentlichen liegen die Spiele also in der Toleranz. Würdet Ihr hier was verändern?


    Gibt es eine Markierung auf dem Motorgehäuse? Wenn ja, wo?


    Vielen Dank für Eure Unterstützung und viele Grüße von


    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von solexpeter ()

  • Du bist richtig informiert, was das Ventilspiel angeht.
    Ich würde auch keine Shims tauschen, da das Spiel im grünen Bereich ist.
    Was die Markierungen angeht: vielleicht hilft dir dieses Bild weiter:



    MfG

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    Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war vorher im Bilde!

  • Das Auslaßventil vom 3. ist halt ein bißchen stramm. 8) Ich selbst wüßte nicht, ob ich da etwas täte, denn die mitleren Zylinder sind ja von Natur aus thermisch höher beansprucht. Auf jeden Fall würde ich wohl nach 3500 Km noch einmal nachmessen.


    Aber selber machen ist ja ne tolle Sache. Dadurch habe ich meinen Etar für andere schöne Sachen nutzen können. Angefangen hat das mit dem Bremsflüssigkeit wechseln, der Radmontage zwecks Reifenwechsel, dem Ventile einstellen, und jetzt dem Tank beschichten. Ist ja dann auch klar, warum das alles kostet: Wenn man es ordentlich macht, dann dauert das.


    Aber das Vergaser synchronisieren überlasse ich dann doch dem grünen Onkel. Will da mal in den nächsten Wochen hin. Wird schon nicht zu teuer werden 8)

  • Fürs Gaser synchen gibts auch ne tolle Selbstbauanleitung. Leider gibts die Site nicht mehr...
    Ich weiß nur noch, dass 4 Schläuche an die Gaser angeschlossen wurden und mit alle mit der gleichen Menge Öl gefüllt wurden. Anhand der Pegelveränderungen konnte man das genau justieren.
    MfG

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  • Hallo,


    bei der Suche nach der Einstellmarkierung habe ich einen entscheidenden Fehler gemacht. Ich hatte den Deckel der Lichtmaschine, auf der linken Seite vom Motorrad, entfernt. Nach Rücksprache mit Uwe vom Zephyr-Depot konnte mein Fehler schnell behoben werden.


    Auf der rechten Seite den Deckel ab und siehe da, die Markierung schön zu sehen, genau wie muskelkater geschrieben hat und auch auf dem Bild zu sehen ist.


    Da ich noch auf die Ventildeckeldichtung von Uwe warte, bin ich am Überlegen ob ich das Ventilspiel an den Auslaßventilen auf das Maß 0,20 mm einstelle.


    Ein bischen Respeckt habe ich noch vor dem Ausbau der Nockenwelle. Hat das schon mal jemand gemacht?


    Ich glaube da muß zuerst der Kettenspanner gelöst bzw. ausgebaut werden. Müssen dazu die Vergaser raus? Kann man dann nur die Nockenwelle der Auslaßventile rausnehmen? Bei den Einlaßventilen stimmt ja das Spiel sehr gut.


    Gruß Peter

  • Warum willst du was verändern, passt doch alles! Sei froh! :)


    Aber wenn dus umbedingt machen willst:
    Ja, der Steuerkettenspanner muss raus, zumindest dessen Feder (also die große Schraube in der Mitte, nicht die beiden kleineren oben und unten). Die Kupferdichtung sollte ersetzt werden. Wenn du den Steuerkettenspanner komplett rausnimmst (was unnötig ist), dann sollte auch die Steuerkettenspannerdichtung ersetzt werden.
    Ich glaube, die Gaser können drinbleiben, weiß ich aber nicht genau, habs nur am ausgebauten Motor gemacht.
    Man SOLLTE sogar nur eine Nockenwelle lösen, dann hat mans einfacher, dass die Steuerkette nicht auf der Nockenwelle überspringt (die Steuerkette kann man auch sehr gut mit einem Kabelbinder an der Nockenwelle fixieren, dann ist das fast unmöglich; die Nockenwelle braucht man nicht entfernen, sondern kann man etwas nach hinten schieben).
    Beim Lösen der Nockenwelle solltest du darauf achten, welches Ventil gerade geöffnet wird und dementsprechend Gegendruck ausüben, damit du kein Gewinde ausreißt (das geht am besten zu zweit).
    Die Tassen kann man prima mit ner kleinen Rohrzange rausnehmen um die Shims zu wechseln. Die Shims sollten beidseitig mit Öl bestrichen werden.


    Dichtungen und Shims bekommst du super bei Uwe, aber das weißt du ja sicher! :)


    MfG

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  • @ Solexpeter,


    also die Auslaßventile würde ich definitiv einstellen, die sind zu nah am unteren Wert bzw. auch schon drunter :-\, dies kann dazu führen daß dir die Ventile verbrennen :-[, ich würde also versuchen die Ventile auf ein Spiel von 0,20 zu bringen ;).



    Gruß, DUKE 8)

    nee Zephyr kriegt man immer wieder zum laufen

  • Duke: warum? Der untere Grenzwert liegt doch bei 0,15mm. Ist doch innerhalb der Toleranzen! Wo ist das Problem?
    MfG

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  • @MK


    Also die Tassen NIEMALS mit einer Rohrzange rausnehmen. Geht besser mit einem Saugnapf!
    Wenn du es mit einer Rohrzange machst kann es passieren, das du die Tassen beschädigst.


    Solltest du die Tassen beschädigt haben leidet die Passung (Zylinderkopf / Tasse) darunter. Sie wird unrund oder kann sogar klemmen.


    Gruss Plassi

  • @ muskelkater,


    ganz einfach weil es zu nahe am unteren Grenzwert ist und einer mit 0,14 schon drunter ist, das heißt die Ventile sind zu stramm und können zu heiß werden und somit "verbrennen" :-\, ein guter und gewissenhafter Mechaniker würde so etwas nicht hinnehmen und ich denke ich bin ein guter Mechaniker ;D ;)



    Gruß, DUKE 8)

    nee Zephyr kriegt man immer wieder zum laufen

  • @ Plassi,


    ich benutze immer nen Magneten dafür aber hast recht, niemals eine Rohrzange oder ähnliches benutzen.


    @ all,


    bitte auch darauf achten daß die Lagerschalen und die Stößeltassen nicht vertauscht werden, da diese sich auf den jeweiligen Sitz eingeschliffen haben und es beim vertauschen zu Problemen führen wird.



    Gruß, DUKE 8)

    nee Zephyr kriegt man immer wieder zum laufen

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  • Ein Magnet geht natürlich auch!


    Bevor Uwe mich besucht muss ich auch noch Nachmessen. Sag mal wo bekommt man Fühlerlehren mit einer Steigung von 0.01mm - 0.20mm. Also bei Louis und Co. gibt es sowas nicht. Nur in 0.05mm Schritten ab 0.10mm.
    Wenn dann möchte ich richtig messen und nicht schätzen.


    Gruss Plassi

  • Hi Plassi,


    ich habe da eine Adresse in der Nähe die besorgen so etwas, will mir demnächst auch eine zulegen, wenn Du möchtest besorge ich dir auch eine, wäre dann der Preis + Versandkosten.




    Gruß, DUKE 8)

    nee Zephyr kriegt man immer wieder zum laufen

  • Vielen, vielen Dank,


    das ist ja ein Super Forum. Hilfer kommt sofort.


    Ja, die Auslaßventile vom 1, 2 und 4 Zylinder passen. Sorgen macht mir das Auslaßventil vom 3 Zylinder. Dort habe ich die Fühllehre 0,15 nur sehr schwer (stramm) reinbekommen und vermute dort ein Spiel von unter 0,15 (0,14 mm ?).
    Da das auch noch ein mittlerer Zylinder ist, könnte es eventuell zu thermischen Problemen kommen.


    Werde jetzt erst mal versuchen den Steuerkettenspanner zu lösen. Wenn ich das ohne Ausbau der Vergaser hinbekomme, werde ich die vordere Nockenwelle ausbauen und dann aber gleich alle Auslaßventile auf ca. 0,20 mm einstellen. Wen es nicht ohne den Ausbau der Vergaser geht, bleibt alles so wie es jetzt ist. Dann kommt die ganze Aktion im Herbst dran.


    Wie ist das eigentlich mit den Shims, werden da die fehlenden mm durch Auflegen zusätzlicher Shims ausgeglichen oder müssen die alten raus und durch entsprechen größere ersetzt werden.
    Ich meine ob da auch zwei oder drei übereinander liegen oder ob nur jeweils eines in der entsprechenden Größe verwendet wird.


    Gruß Peter

  • Hi,


    ACHTUNG, Shims niemals aufeinander legen, Du mußt die alten rausholen, sitzen unter den Stößeltassen, schauen was für eine Zahl drauf steht und dann entweder welche mit größerer Zahl nehmen bei zu großem Spiel und eben kleinere bei zu kleinem Spiel. Beispiel, Ventilspiel gemessen 0,14, also 0,06mm zu stramm, wenn Du auf 0,20 einstellen willst, altes Shim ist 275 neues Shim 269. Es ist auch empfehlenswert eine Mikrometerschraube 0 - 25mm zu benutzen, da bei manchen Shims die Zahlen nicht mehr zu erkennen sind.


    hoffe dir damit geholfen zu haben.



    Gruß, DUKE 8)

    nee Zephyr kriegt man immer wieder zum laufen

  • Duke


    Musst mir nur sagen was die Kosten. Ich werde mal bei meinem Autoteileladen nachfragen.


    Gruss Plassi

  • Hallo Duke,


    Mikrometer habe ich, auch einen Digitalen - Messchieber.


    Dachte ich mir schon das jeweils nur ein Shims verbaut wird. Aber nun habe ich die Bestätigung. Kann mir ja mit dem Schrauben Zeit lassen :), bei dem Wetter ;(


    So jetzt geht es an den Versuch den Spanner zu lösen.


    Gruß Peter


    An einer neuen Einstelllehre hätte ich auch Bedarf. Im Katalog von Louis (von 2005) habe ich auf Seite 709 eine Feinfühllehre 0,04 bis 0,1 mm in 0,01 mm Schritten und 0,1 bis 0,3 in 0,1 mm Schritten gefunden. Weiß aber jetzt nicht ob es die aktuell noch gibt.

  • Also 0,1mm Schritte kann man so gut wie gar nicht gebrauchen. 0.01mm Schritte wäre besser also 0.10, .11, .12, .13, ...


    Nachtrag:
    Habe mir eben eine Fühlerlehre in der Bucht gekauft:
    Klick


    Gruss Plassi

    Einmal editiert, zuletzt von Plassi ()

  • Duke: wie kann man so blind sein?! Wie oft hab ich mir die Zahlen durchgelesen!? *grummel* Naja, gut, dass es noch andere Leute gibt, die lesen können... ;)
    Klar, dass 0,14mm etwas wenig sind...
    An deiner Fühlerlehre hab ich auch Interesse. Was sagt denn der Preis?


    @Stoßeltassen und Rohrzange: doch, geht sehr gut. Und selbst wenn die Stößeltassen oben nen Kratzer abbekommen sollten (was sowieso schwer ist, weils nen sehr hartes Material ist), ist das halb so wild, weil dort sitzen sie ja nicht im Sitz.
    Naja, wer dolle Angst hat, seine Kräfte nicht richtig einschätzen zu können, kann ja auch nen Stück Stoff oder Alu unterlegen.


    MfG

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    Nicht jeder, der aus dem Rahmen fällt, war vorher im Bilde!

    Einmal editiert, zuletzt von muskelkater ()

  • Eigentlich wolle ich ja nicht, aber dann.


    Bin mit eingebauter Vergaserbatterie nicht an den Steuerkettenspanner herangekommen, deshalb habe ich entsprechend der Reparaturanleitung die Vergaserbatterie nach hinten und dann zur linken Seite rausgenommen. Vorher die Spannschellen an den Gummiverbindungen zum Motorblock gelöste.


    Nun war der Steuerkettenspanner gut zugänglich. Also 12er Schraube und Feder raus. Kette noch immer unter Spannung. Jetzt die obere und untere 10er Schraube vorsichtig gelöst und den gesamten Spanner langsam nach hinten rausgenommen. Vorsicht Spanner steht unter Spannung. Der Spanner wird Automatisch gespannt, kann sich aber nicht selbst lösen. Es gibt eine Art Ratschenmechanismus. Zum entspannen muß der Spanner raus und von Hand gelöst werden.


    Jetzt die Steuerkette mittels Kabelbinder an den beiden Nockenwellenrädern befestigt, zusätzlich mit einem Gummiseil die Steuerkette nach oben gespannt, daß Sie nicht unten von den Rädern rutschen kann. Die vordere Nockenwelle der Auslaßventile habe ich etwas nach hinten gelegt und nun waren die Tassenstößel frei.


    Die Tassenstössel habe ich mit viel Gefühl in den Fingern mit der Hand abgehoben. Nur bei einem ging das nicht, jetzt half mir eine kleine Plastefixierzange aus dem Baumarkt.


    Nun zu den Sims der Auslaßventile, bei den Einlaßventilen war ja alles in Ordnung, Sollspiel 0,20 mm


    1. Zylinder
    Ventilspiel 0,15 mm-alter Shim 2,50 mm (ohne Aufdruck)
    neuer Shim 2,45 mm


    2. Zylinder
    Ventilspiel 0,16 mm-alter Shim 2,47 mm (ohne Aufdruck)
    neuer Shim 2,43 mm


    3. Zylinder
    Ventilspiel 0,14 mm-alter Shim 2,57 mm (Aufdruck 2575)
    neuer Shim 2,51 mm


    4. Zylinder
    Ventilspiel 0,19 mm-alter Shim 2,45 mm (Aufdruck 245)
    neuer Shim 2,44 mm


    Jetzt mal eine Frage an die Experten unter Euch. Ist meine Überlegung so richtig?


    Gruß Peter

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